Mangel- und Fehlernährungen im Alter können gesundheitliche Komplikationen und eine erhöhte Sterblichkeit begünstigen. Wie die Gesundheit und die Lebensqualität auch im Alter erhalten werden können und weshalb eine ausgewogene Ernährung gerade in der Langzeitpflege besonders wichtig ist, zeigt ein informatives Factsheet von senestory auf.

senestory | Ernährungsberatung und Langzeitpflege

Artikel Seite 8 von optikal Ernährungszentrum Zug
Franziska Staub, BSc/BFH Ernährungsbera­terin SVDE

Lebensqualität und Freude am Essen auch im Alter
Ernährungsberatung und Langzeitpflege

Lebensqualität und Freude am Essen auch im Alter
Ernährungsberatung und Langzeitpflege

Das zunehmende Alter äussert sich auch in verändertem Essverhalten. Wenn das Kauen, Schmecken oder Riechen schwierig werden, so kann die Freude am Essen rasch vergehen. Die Folge sind Fehl- oder Mangelernährungen, die im schlimmsten Fall zu gesundheitlichen Komplikationen oder einer erhöhten Mortalität führen.

Genügend Protein im Alter

Der Ernährungsberatung in der Langzeit­pflege kommt so eine besonders wichtige Rolle zu. Gemeinsam mit dem Pflegeper­sonal und der Küche werden die Menüpläne laufend ausgewertet und angepasst. Zudem wird das Pflegepersonal an gehalten, Essprotokolle zu führen und das Essverhalten der Bewohnenden zu notieren.
Wichtig in der altersgerechten Ernährung ist zudem eine Proteinaufnahme von 1,0 bis 1,2 g pro Kilo Körpergewicht pro Tag, die zu der persönlichen Energiezufuhr miteinberechnet wird. Mit spezifischen Screening- und Diagnosetools können der Ernährungsstatus von alten Menschen bestimmt und entsprechende Ernährungsziele vereinbart werden.

Essen in angenehmer Atmosphäre und netter Gesellschaft

Gleichzeitig sollten die individuellen Ess­vorlieben und Abneigungen der Bewohnen­den berücksichtigt und überdies bedacht werden, dass eine angenehme Atmosphäre beim Essen, das Vermeiden von Stress und von Hektik sowie eine nette Tischgesellschaft mit optisch appetitanregenden Schöpfmen­gen die Bewohnenden zum Essen motivieren. Bei dementen Menschen empfiehlt es sich, unter Einbezug der Angehörigen eine Essbio­grafie anzulegen. Wenn demente Menschen Schwierigkeiten mit der Nahrungsaufnahme bekommen, so kann mit einfachen Mitteln Unterstützung geleistet werden, zum Beispiel indem die Lebensmittel zerschnitten, Wasser regelmässig nachgeschenkt oder geeignetes Essbesteck und Trinkgeschirr angeboten werden.

Franziska Staub, BSc/BFH Ernährungsbera­terin SVDE
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