An Adipositas (starkes Übergewicht) zu erkranken, ist heute ein weitverbreitetes Problem, das weltweit stetig zunimmt. Obwohl es unzählige und erfolgreiche Behandlungsmethoden für das Abnehmen gibt, ist das Risiko nach 2-3 Jahren wiederum an Gewicht zu zunehmen hoch.
Können Darmbakterien unsere Lust zu essen fördern?
Der Einfluss des Darm-Mikrobioms, (im Volksmund oft als Darmflora bezeichnet) ist die Gesamtheit aller Darmbakterien des Dickdarms, das auf den Stoffwechsel, den Hormonhaushalt und das Hirn eine wichtige Rolle bei der Gewichtskontrolle und der Behandlung von Adipositas spielen kann. In Untersuchungen konnte nachgewiesen werden, dass lebende Mikroorganismen (Milchsäurebakterien und Laktobazillen) direkt mit dem Hirn kommunizieren und in der Lage sind, uns zum Essen zu verführen.
Neben Ernährungs-, Lifestyle- und genetischen Faktoren wird vermutet, dass Übergewicht auch mit einer Störung des Darm-Mikrobioms im Zusammenhang steht, was die Gewichtszunahme positiv beeinflussen kann.
Welche Nahrungsmittel beeinflussen das Darm-Mikrobiom?
In Studien wurde festgestellt, dass das Mikrobiom bei übergewichtigen Personen deutlich mehr Firmicutesbakterien enthielt als bei normalgewichtigen Personen. Ein Grund dafür ist die Aufnahme von gesättigten Fettsäuren (Fleisch, Wurst, Käse) und Zucker. Diese Essgewohnheiten bringen das Darm-Mikrobiom (Darmflora) aus dem Gleichgewicht.
Präbiotische und probiotische Lebensmittel für ein gesundes Darm-Mikrobiom
Die Einnahme von lebenden Mikroorganismen helfen die Darmschleimhaut auf natürliche Art und Weise ins Gleichgewicht zu bringen. Durch die Ansiedelung von Mikroorganismen werden unerwünschte Keime und Bakterien verdrängt. Lebende Milchsäurebakterien sind z.B in Bifidusjogurt oder Laktobazillen in probiotischen Jogurts enthalten.
Gleichzeitig kann mit einer präbiotischen Ernährung die Vermehrung der guten Darmbakterien gefördert werden. Zu präbiotischen Lebensmittel zählen langkettige Kohlenhydrate, die von Darmbakterien fermentiert (verdaut) werden. Ihre Ausscheidung sorgt für einen tiefen PH-Wert im Darm, der die Vermehrung der Milchsäurebakterien und Laktobazillen ansteigen lässt. Je besser mehr Mikroorganismen der Darm aufweist, umso besser gelingt die Gewichtsabnahme.
Empfehlenswerte präbiotische Lebensmittel
Regelmässige Bewegung verdrängen schlechte Darmbakterien
Körperliche Betätigungen und Sport haben einen positiven Einfluss auf das Darm-Mikrobiom. Sie fördern die mikrobielle Diversität und auch die Vermehrung von «Schlankmacherbakterien» (Milchsäurebakterien und Laktobazillen)
Ist meine Darmflora/Darm-Mikrobiom im Gleichgewicht?
Bei uns in der Praxis optiKal Ernährungszentrum Zug können Sie in einem individuellen Gespräch feststellen, ob Ihr Darm-Mikrobiom im Gleichgewicht ist und was Sie bei Bedarf tun können um Ihr Darm-Mikrobiom mit den richtigen Darmbakterien die Gewichtsreduktion zu unterstützen.
Franziska Staub
BSc Ernährung & Diätetik BFH
Ernährungsberaterin SVDE