Farbenfroh, mit niedlichen Abbildungen oder Rätseln dekoriert und ein kreativer Name. So harmlos und kinderfreundlich, wie Kinderlebensmittel aussehen, sind sie oftmals leider nicht. Denn Lebensmittel, welche speziell für Kinder angeboten werden, enthalten oftmals viel Zucker. Doch wie viel Zucker ist okay und wie kann man solche zuckerhaltigen Produkte beim Einkaufen erkennen? Im Folgenden finden Sie einen Überblick über Zucker in der Kinderernährung sowie Tipps worauf es zu achten gilt.
Zucker in Lebensmitteln
Bei Zucker in Lebensmitteln unterscheidet man zwischen zwei unterschiedlichen Arten. Zum einen gibt es Zucker, welcher von Natur aus in Lebensmitteln enthalten ist. Dazu gehören zum Beispiel die Laktose in der Milch oder der Fruchtzucker in Früchten. Zum anderen gibt es den zugesetzten Zucker, welcher bewusst Lebensmitteln für mehr Süsse beigegeben wird. Beispiele dafür sind der Haushaltszucker, Glukose oder Zucker aus Honig und Fruchtsaft.
Aber Achtung: Zucker ist Zucker. Das heisst, Fruchtzucker ist nicht gesünder als Haushaltszucker.
Wieviel Zucker ist akzeptabel?
Bis zum ersten Lebensjahr gilt es so gut wie möglich auf zugesetzten Zucker zu verzichten. Grund dafür ist, dass sich der Geschmack in diesem jungen Alter ausbildet und der Säugling sich so an den süssen Geschmack von Zucker gewöhnt. Dadurch wird es später schwierig, weitere, weniger süsse Lebensmittel zuzuführen wie zum Beispiel Gemüse, da dieses einen bitteren Beigeschmack hat.
Für Kinder ab dem ersten Lebensjahr bis ins hohe Alter gilt:
≤ 10% der Gesamtenergiezufuhr darf täglich durch zugesetzten Zucker zu sich genommen werden
Beispiel:
Der durchschnittliche Energiebedarf eines 6-jähirgen Kindes beträgt ca. 1500kcal pro Tag. 10% davon wären 150kcal. Rechnet man diese Zahl noch durch 4, weil Zucker 4kcal pro Gramm enthält, kommt man auf 37.5g zugesetzter Zucker pro Tag. Diese Menge ist bereits mit 330ml Coca-Cola abgedeckt.
Zucker in Kinderlebensmitteln
Kinderlebensmittel enthalten oftmals hohe Mengen an zugesetztem Zucker. Als Beispiel dazu: ein Joghurt mit 14g Zucker ist vergleichbar mit dem Zuckergehalt eines Schokoladenriegels. Der Zuckergehalt ist oftmals sogar höher als das vergleichbare Produkt, welches nicht an Kinder gerichtet ist. Des Weiteren sollte man sich nicht täuschen lassen von Aufschriften wie „kein zugefügter Zucker“, „Süsse nur aus Früchten“, Zahnfreundlich-Labels oder sonstigen Labels. Denn sie bedeuten nicht, dass die Produkte keine Zuckerquellen enthalten. Häufig stammt der Zucker nebst dem Haushaltszucker aus Süssmachern wie Sirup (z.B. Glukosesirup, Invertzuckersirup, Ahornsirup), Fruchtsaftkonzentrat (z.B. Apfelsaftkonzentrat), Dicksäften (z.B. Agavendicksaft), Milchpulvern und Molkenpulvern. Aber auch Honig oder Kokosblütenzucker sind Zuckerquellen. Besonders Joghurts, Riegel, Kekse oder Getränke werden gerne mit Zucker angereichert.
Erkennen von zuckerhaltigen Produkten
Beim Einkauf gilt es stets die Zutatenliste zu überprüfen. Die Zutaten sind in absteigender Reihenfolge angeordnet. Das heisst, die Zutat, welche am meisten enthalten ist im Produkt steht an erster Stelle und umgekehrt. So kann man abschätzen, wie viel Zucker sich im Produkt befindet. Des Weiteren gilt es die Nährwerttabelle zu beachten und sich dort das „davon Zucker“ anzuschauen. Im „davon Zucker“ sind beide Zuckerquellen enthalten, die natürlichen Zucker sowie der zugesetzte Zucker.
Gesunde Alternativen
Als Alternative zu zuckerhaltigen Kinderprodukten könnte man das vergleichbare Produkt, welches nicht an Kinder gerichtet ist, nehmen. Eine weitere Möglichkeit wäre, statt die Produkte zu kaufen, sie selbst zuzubereiten. So hat man die Kontrolle, was und wie viel man hinzufügt.
Fazit
Als Alternative zu zuckerhaltigen Kinderprodukten könnte man das vergleichbare Produkt, welches nicht an Kinder gerichtet ist, nehmen. Eine weitere Möglichkeit wäre, statt die Produkte zu kaufen, sie selbst zuzubereiten. So hat man die Kontrolle, was und wie viel man hinzufügt.
Gioia Giraduci, Studentin BSc Ernährung & Diätetik BFH